Donnerstag, 28. August 2014

Zu wenig Hände

Eigentlich hat es so gar nichts mit Rhodos zu tun. Oder? Wenn ich recht überlege doch. Denn folgendes ist keine Epidemie mehr sondern eine Pandemie.

Ja was denn jetzt …?

coffetogoDen auf der Straße hetzenden Menschen reichen die 2 Hände nicht mehr aus. Warum? Wie soll man bitte auf dem Smartphone herumwischen, wenn man in der anderen Hand den “Coffee to go” halten muss?
Liebe Leser das sind elementare Probleme der Menschheit. Hier sind Innovationen bzw. die Evolution (OK, dauert zu lange) gefragt.

Doch stellen sich mir zu diesem wirklich sehr ernst zu nehmendem Thema gewisse Fragen:

Wieso muss man ein kaffeeähnliches Gesöff überhaupt im Laufen auf der Straße trinken? Hat sich der Körper des Menschen innerhalb kürzester Zeit so verändert, dass sämtliche Bedürfnisse wie Durst (ist es das überhaupt?) sofort, hier und jetzt befriedigt werden müssen? Hat man keine Zeit mehr einen Kaffee zu Hause oder dann dort, wo man gehetzt ankommt, zu trinken? Oder kann man, falls man mal Zeit hat - was ja keiner mehr laut aussprechen darf, da man sonst sofort als Taugenichts abgestempelt wird – nicht seinen Kaffee in einem gemütlichen Kaffeehaus trinken anstatt aus dem Schnabelbecher zu schlürfen? Und wieso geht gerade durch diese brühesaugende Öko-Generation kein Aufschrei der Entrüstung durch die Reihen, obgleich der täglich milliardenfach anfallenden Plastikbecher?

Fragen über Fragen, die aber wohl eher rhetorischer Art sind, denn dieses gehört eben derzeit zum Mainstream. Kurz gesagt, es ist einfach so was von cool, das zu tun, was alle tun.

Genau so cool ist es, immer und überall auf seinem i(rgendwas)-Pad-Phone herumzuwischen. Geht aber, wie wir gelernt haben, nur ohne “Coffee to go”. Da fällt die Entscheidung schwer, durch was man wichtiger aussieht. Am Besten wechseln. Am Morgen bereits im Treppenhaus auf den Dingern herumwischen und dann zum Becher wechseln. Cool! Da fühlt man sich in der Seitengasse der Kleinstadt doch gleich wie auf der Wallstreet.

Und wer sich jetzt sagt, was hat das mit Griechenland zu tun? Ha … da schließt sich der Kreis mit dem Becherchen. Wer hat’s erfunden? Die Griechen! Denn sie schlürften ihren Frappe unterwegs schon aus dem Plastikbecher, da hat “Starbucks” und Konsorten noch gar nicht gewusst, dass sie den für die ersten und letzten Lebensjahre erfundenen Schnabelbecher mal zum Kultobjekt erheben.